Badly Birthday WTO!
Wenn man wirklich so weit geht einem Geburtstagskind „Alles Schlechte“ zu seinem Jubiläum zu wünschen, offenbart das eine mehr als gespaltene Beziehung. Wenn es sich bei dem Adressat um die Welthandels-organisation (WTO) handelt, ist das nicht minder kurios.
Schaut man jedoch etwas tiefer und stürzt sich mutig in den komplexen Dschungel des Globalisierungsthemas, kann man schnell verstehen, warum die Streithähne von Attac und Co. der WTO die Geburtstagsparty vermiesen wollten.
[Durch die technischen Neuerung der 80er und 90er Jahre, wie z.B. das Internet, wurde der weltweite Handel stark erleichtert.] Seit ihrer Gründung vor zehn Jahren, beschäftigt sich die Welthandelsorganisation mit der Regelung des Welthandels. Im Laufe der Zeit wurden vielfältige Abkommen getroffen, wie z.B. das GATS-Abkommen, das den Handel mit Dienstleistungen regelt.
Die Abkommen sind zwar für alle WTO-Mitgliedsstaaten gleich verpflichtend, dennoch wurde der WTO vorgeworfen eine Politik zugunsten der großen Konzerne und eigennützigen Industriestaaten zu machen. So drängten z.B. die EU und die USA kleine Entwicklungsländer zur Öffnung ihrer Agrarmärkte, während sie ihre eigene Landwirtschaft mit Zöllen schützten. Die 3. Welt konnte auch nicht mit den subventionieren Produkten der Industrieländer konkurrieren und wurde dadurch meist noch tiefer in den Ruin getrieben.
Um sich gegen diese Doppelmoral der „entwickelten“ Welt zu wehren, schlossen sich im Herbst 2003 wichtige Entwicklungs-länder zusammen und ließen eine wichtige Verhandlungsrunde in Mexiko an ihrem gemeinsamen Veto scheitern. Das war vielen WTO-Größen gar nicht so lieb, musste man jetzt auf die Interessen der 3. Welt wirklich eingehen und selbst Kompromisse machen.
Nicht sehr verwunderlich, dass zum 10. WTO-Geburtstag keine rechte Feierlaune aufkommen wollte. Der arme Süden, bestärkt durch seinen kleinen Sieg, pocht nun trotzig auf sein Recht und der reiche Norden ist mürrisch, weil er seinen Schluffen nicht mehr so rücksichtslos durchziehen kann.
Hoffen wir, dass die WTO-Akteure in den nächsten 10 Jahren endlich ein bisschen erwachsen werden.
Dieser Kommentar ist am 10.1.05 in ähnlicher Form auf der Jugendseite der Berliner Zeitung erschienen.
Schaut man jedoch etwas tiefer und stürzt sich mutig in den komplexen Dschungel des Globalisierungsthemas, kann man schnell verstehen, warum die Streithähne von Attac und Co. der WTO die Geburtstagsparty vermiesen wollten.
[Durch die technischen Neuerung der 80er und 90er Jahre, wie z.B. das Internet, wurde der weltweite Handel stark erleichtert.] Seit ihrer Gründung vor zehn Jahren, beschäftigt sich die Welthandelsorganisation mit der Regelung des Welthandels. Im Laufe der Zeit wurden vielfältige Abkommen getroffen, wie z.B. das GATS-Abkommen, das den Handel mit Dienstleistungen regelt.
Die Abkommen sind zwar für alle WTO-Mitgliedsstaaten gleich verpflichtend, dennoch wurde der WTO vorgeworfen eine Politik zugunsten der großen Konzerne und eigennützigen Industriestaaten zu machen. So drängten z.B. die EU und die USA kleine Entwicklungsländer zur Öffnung ihrer Agrarmärkte, während sie ihre eigene Landwirtschaft mit Zöllen schützten. Die 3. Welt konnte auch nicht mit den subventionieren Produkten der Industrieländer konkurrieren und wurde dadurch meist noch tiefer in den Ruin getrieben.
Um sich gegen diese Doppelmoral der „entwickelten“ Welt zu wehren, schlossen sich im Herbst 2003 wichtige Entwicklungs-länder zusammen und ließen eine wichtige Verhandlungsrunde in Mexiko an ihrem gemeinsamen Veto scheitern. Das war vielen WTO-Größen gar nicht so lieb, musste man jetzt auf die Interessen der 3. Welt wirklich eingehen und selbst Kompromisse machen.
Nicht sehr verwunderlich, dass zum 10. WTO-Geburtstag keine rechte Feierlaune aufkommen wollte. Der arme Süden, bestärkt durch seinen kleinen Sieg, pocht nun trotzig auf sein Recht und der reiche Norden ist mürrisch, weil er seinen Schluffen nicht mehr so rücksichtslos durchziehen kann.
Hoffen wir, dass die WTO-Akteure in den nächsten 10 Jahren endlich ein bisschen erwachsen werden.
Dieser Kommentar ist am 10.1.05 in ähnlicher Form auf der Jugendseite der Berliner Zeitung erschienen.
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